Am Sagenborn der Heimat
Sagen
Am Sagenborn der Heimat
Da, wo mein Auge schaut
Die Fluren sich breiten
Und wie von Smaragden gebaut
Die leuchtenden Wälder sich weiten,
Steht die Erinnerung auf.
Schwebt mir entgegen durch Einsamkeit,
Weckt singend mein schlummerndes Sehnen,
Weckt mein Glück und mein Leid,
Singt meine Lieder, weint meine Tränen -
Ich sehe sie schreiten und schweige.
Dort unten am Waldesrande
Schreitet sie aus dem Tale
Und trägt in ihrem Gewande
In goldener Schale
All’ meine Märchen.
Und es rauscht in den Bäumen
Und flüstert in Wiesen und Feldern
Von seligen Träumen.
Und über lauschenden Wäldern
Klingt ein wehmütig Lied.
Allabendlich schreitet durch diese Auen
Wie durch ein Märchen auf weltfernen Wegen
Meine Seele und ist selig im Schauen.
Und es liegt auf allen Wegen Gottessegen.
Pfarrer Alexander Contzen
geboren 1893 in Ulmen und 1951 dort begraben
Der folgende heimatkundliche Lesestoff wurde in den Jahren 1955 - 1958 von der Lehrervertretung des Kreises Cochem zusammengetragen und von Robert Kraemer im Verlag Peter Sesterhenn, Kaisersesch, herausgegeben.Robert Kraemer (1901 - 1958) als Sohn einer kinderreichen Bauernfamilie in Büchel geboren, Lehrer an verschiedenen Schulen des Saarlandes und seiner engeren Heimat, hat zeit seines Lebens die Heimatliteratur gepflegt und in Zeitschriften, Kalendern und der Tagespresse veröffentlicht. Seine Texte sprechen heute sicher nicht mehr die Sprache unserer modernen Welt, aber sie zeugen von einer großen Liebe zur Heimat, ein Band, das die Eifeler, daheim und draußen, miteinander verbindet.